Can Tufan
Andreas Lieberg ALLA TURCA -
ALLA FRANGA
Wundertüte
CD TÜT 72.155
Mit
Can Tufan
(Gesang)
und
Andreas Lieberg (Konzertgitarre)
HIER ERHÄLTLICH
REPERTOIRE-TIPP
Siehe auch
DAS
KLINGT GUT
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"Alla
Turca Alla Franga" bedeutet soviel wie "auf
türkische Art / auf europäische Art". Der
Titel bezieht sich auf die Essenzen, die den
Einspielungen des türkisch-zypriotischen
Sängers Can Tufan und des deutschen
Konzertgitarristen Andreas Lieberg zugrunde liegen.
Ihre (musikalische) Begegnung ist von sehr
persönlicher Natur.
Can Tufan’s musikalische Erfahrungen reichen von Plattenerfolgen als Popsänger bis zu Engagements für die Solostimme in Bachkantaten. Er studierte klassischen Gesang. Andreas Lieberg arbeitete nach seinem Studium der klassischen Gitarre als Dozent für Konzertgitarre an der Universität Bremen. Die Anfänge dieses aussergewöhnlichen Ost/West-Duos gehen auf das Jahr 1987 zurück. Zahllose Gastspiele in beiden Teilen Zyperns, in England und in Deutschland sowie gemeinsame Rundfunk-, Fernseh- und Studioarbeiten in diesen Ländern haben seither ihre musikalische Freundschaft vertieft und ganz eigene multikulturelle Klängen reifen lassen, die auf eine sehr gediegene Weise spannende Bezüge zwischen klassischer Tradition und modernem Folkempfinden ausloten.
Einige Vorlagen ihrer höchst originellen
Bearbeitungen für Solostimme und klassische
Konzertgitarre sind sephardischen, spanischen und
griechischen Ursprungs. Die Meisten aber wurzeln in
der türkischen und türkisch-zypriotischen
Volksliedkultur. Ihre folkloristisch/ klassischen
Arrangements ermöglichen eine kreative
Verknüpfung verschiedener türkischer und
(west-) europäischer Linien. Mit ihrer
Synthese erschliesst sich die emotionale Kraft
dieser (türkischen) Posesie auch dem fremden,
sprachunkundigen Hörer aus anderen
Musikwelten.
"Die türkische Volkmusik ist reich. Reich an
Melodien und voller Poesie. Und sie ist lebendig.
Sie lebt in den weiten Gebirgsregionen Anatoliens,
wo der Asik wie seit hunderten von Jahren den
Dorfbewohnern die neuesten Geschichten der Gegend
vorsingt. Sie lebt auch noch im Herzen der vielen
Türken in Westeuropa. Es sind die alten
Melodien und die anmutigen Wörter, die ihren
sehnsüchtigen Gefühlen Ausdruck geben.
Dennoch: in Westeuropa, fern von den Wurzeln, kann
auch die türkische Volksmusik nicht
ungebrochen weiter leben. Sie begegnet der
westeuropäischen Kultur und verändert
sich" (Can Tufan).
"Can Tufan interpretiert die Lieder, als stammten
sie aus dem elisabethanischen England und Lieberg
begleitet sie virtuos mit den Techniken und
Sätzen, die im Laufe von Jahrhunderten
für die Konzertgitarre entwickelt wurden. Das
Resultat widerspricht jeglicher Orthodoxie und ist
äusserst reizvoll: etwas Neues, was nur in
einer multikulturellen Gesellschaft entstehen
konnte" (Frankfurter Rundschau).
"Klassische Sätze für klassische Gitarre;
sie folgen einerseits sehr einfühlsam der
Gesangsmelodie und dem textlichen Inhalt, sind
andererseits diskret genug, um den Gesang wirken zu
lassen. Hier ist eine wunderbares Album entstanden
..." (Gitarre & Laute).
Wenn aber den tradierten Volksliedern mit Intuition
und Sachverstand eine Begleitung hinzukomponiert
wird - Beispiele für solche Kunstgriffe gibt
es von Bartok bis Schostakowitsch - und wenn die
Giterrenbegleitung so sachdienlich gespielt wird,
wie Lieberg es tut, dann kann es zu einer echten
Begegnung der Kulturen kommen" (Hannoversche
Allgemeine).
Die überaus gelungenen Aufnahmen
präsentieren grosses
Einfühlungsvermögen" (Neue Musik
Zeitung).
Mit ihrem Album offerieren Can Tufan und Andreas Lieberg ein überzeugendes Beispiel für das hohe künstlerische Niveau und die impulsträchtige Kreativität des Migranten-Musik-Geschehens in Deutschland. Wider alle Bedrückungen und drohende Düsternis ein unüberhörbarer, authentischer Beleg für die enormen Kräfte und des selbstbewussten Behauptungswillens multikultureller Tendenzen. Gestützt auf gegenseitiges Vertrauen und grenzüberschreitender Phantasie, ungeachtet modischer und kommerzieller Trends ist diesem hochkarätigen türkisch-deutschen Duo der ermutigende Versuch einer neuen, besonders fruchtbaren "... Begegnung der Kulturen..." gelungen, die sich jeder orthodoxen Vereinnahmung entzieht und neue musikalische Wege probiert
Die Einzelwerke:
Gecti Dost Kervani / Katip / Ben Köylüyüm / Asiklar Kervani / Cayir Cimen Geze Geze / Dia Y Noche / Minnus / Distichon / Roula Mou / Turnam / Münüsem / Vasiyet.
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